Unser Nachbarschaftsfest

Am 25. Mai haben wir im Rahmen des bundesweiten Tages der Nachbarn zu Kaffee und Kuchen vor dem Geisterhaus eingeladen. Und wie soll man sagen, es war heiß, nicht nur das Wetter.

Von unserem Plan, direkt vor dem Haus zu feiern, sind wir abgerückt, denn dort fanden, zum ersten Mal seit vielen Wochen, Arbeiten statt, und vor laufender Heckenschere schmeckt der Kuchen nicht so gut.

So bauten wir denn die von der Gemeinde Zum Guten Hirten gestellten Bierbänke (Danke dafür!!!) genau gegenüber auf, und die dort arbeitenden netten Anwälte ließen uns zum Glück gewähren.



Die Erdbeertorte war kaum angeschnitten, da wurde es auf einmal sehr lebhaft und grün-blau am Platze. Unsere Freunde und Helfer waren von besorgten Mitbürgern (oder der arbeitsamen Eigentümerin selbst) gerufen worden, denn aufgrund des unvorsichtigerweise aufgehängten Transparents, auf dem etwas mit "Besetzen" draufstand, fühlte man sich bedroht. Die Polizisten blieben zwar immun gegen unsere Bestechungsversuche mit der Torte, doch nach einigen Diskussionen und offensichtlicher Friedfertigkeit auf allen Seiten ließ man uns gewähren, die überzähligen Beamten rückten ab, nur eine kleine Delegation von vier sehr freundlichen Schutzmännern blieb bis zum Ende der Party.

Den ganzen Nachmittag über blieben die Bänke voll besetzt mit wechselndem Publikum im Alter von 0 bis 90. Wir freuen uns, dass ein Jahr nach unserer ersten öffentlichkeitsorientierten Aktion immer noch so viele Menschen sich positiv zur Initiative äußern. Das Problem wird ja mit zunehmender Wackeligkeit vernachlässigter Wohnhäuser nicht kleiner. Bisher war noch nicht viel zu spüren vom feierlich in Kraft getretenen neuen Gesetz gegen spekulativen Leerstand, aber es ist ja auch noch nicht einmal einen Monat alt. Dennoch wollen wir hartnäckig bleiben, die Anwendung des Gesetzes sprich eine Zwangsverwaltung zur Instandsetzung einzufordern - gerade in eklatanten Fällen wie dem des "Geisterhauses", wo zwar mittlerweile der Vorgarten aufgeräumt ist, aber allem Anschein nach die Fundamente immer noch unbetoniert auf dem Berliner Sand schwimmen.

Weitergedacht wird übrigens am

                    Donnerstag, den 14.6.2018
                    um 19 Uhr
                    im Nachbarschaftsheim Schöneberg
                    Holsteinische Straße 30, Raum 402

Wir freuen uns auf reges Mitreden!


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