Fürsorgliche Inobhutnahme der FLORA

Foto: Ingrid Schipper
Es sollte ein „Tag der Nachbarn“ nach schon fast alter Tradition werden – die Nachbarschaftsinitiative Friedenau sorgte für Tische und Stühle vor dem Geisterhaus, und schnell fanden sich an die 30 Anwohner sowie Kaffee und Kuchen ein.

Doch es gab ein Überraschungsmoment – gegen drei Uhr nachmittags gaben etwa 10 „Haus-Hüterinnen“ eine Sondervorstellung auf den Balkonen des Leerstandshauses. Sie entrollten Transparente und ließen die zentrale Frage an die Politik: „Sag mir Quando, sag mir wann?“ mit bekannter Melodie und passendem Text erschallen. Verstärkt durch das mittlerweile zahlreiche Publikum fand der Gassenhauer Gehör.

Foto: Gunhild Reuter
Durch eine Pressemitteilung erfuhr die Nachbarschaft mehr zu der Aktion und die Forderungen der „Haus-Hüterinnen“. Info-Radio, Abendschau und das Neue Deutschland berichteten später über das Happening. Eine halbe Stunde später erschien auch die Polizei, konnte die Eigentümerin aber nicht erreichen und nahm nur noch von 3 Personen die Personalien auf. Alle anderen waren nicht mehr auffindbar.

Später mussten die Beamten noch die undankbare Aufgabe übernehmen, die Transparente wieder zu entfernen – begleitet von Schmährufen, einiger Belustigung, als sie sich mehrmals im Gebäude verirrten, sowie Sprechchören: „Die Häuser denen, die sie brauchen!“ Am späten Nachmittag löste sich die Versammlung friedlich und gut gelaunt auf.

Die Resonanz in der Presse war gut, die einer zuständigen Bezirksstadträtin vertraut sturköpfig und verständnislos, d.h. verstanden hatte sie offenbar gar nichts. Wie gut, dass Karen Noetzel in der Berliner Woche prompt reagierte:








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